Reguläre Samen sind Samen, aus denen zu etwa gleichen Teilen männliche und weibliche Pflanzen entstehen. Sie werden häufig für Selektionen bei Breeding-Projekten verwendet. Die Charakteristika beider Pflanzengeschlechter zu kennen und sie bereits in einer frühen Phase des Anbauzyklus identifizieren zu lernen wird euch helfen, bei der Wahl eurer Phänotypen keine Fehler zu begehen.
Indice
Von Stoney Tark
Warum Grower reguläre Samen anbauen
Es gibt viele Gründe, reguläre Samen anzubauen, auch wenn man so manchmal Platz, Nährstoffe und Substrat verschwendet.
Breeding-Projekte
Personalisierte Kreuzungen durchzuführen ist nicht schwer und kann auch zuhause bequem erledigt werden. Dafür benötigt man jedoch reguläre Samen, aus denen sich sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen entwickeln. Idealerweise sollte man mit mindestens zehn Samen anfangen, damit man mehr Auswahl hat und es keine Probleme gibt, wenn man aus irgendeinem Grund ein Exemplar aussortieren muss. Außerdem sollte man auch die Blumentöpfe mit dem Namen der Sorte und einer Nummer beschriften, um Verwechslungen zu vermeiden, insbesondere, wenn man Stecklinge abnimmt.
Pre 98-Genetiken
Es gibt eine Vielzahl von Oldschool-Genetiken, die dem Lauf der Zeit sehr gut standgehalten haben, aber aus verschiedenen Umständen niemals als feminisierte Version entwickelt wurden, schließlich begann der kommerzielle Boom der feminisierten Samen erst Anfang der 2000er. Viele der Sorten, die vor dieser Zeit entwickelt wurden, sind deshalb nur in regulärer Version erhältlich. Dies umfasst sowohl stabile reine Linien als auch Kreuzungen erster Generation. Die Durchführung von Rückkreuzungen und die Bildung neuer Generationen sollten sogar generell nur mit regulären Samen erfolgen, insbesondere im Fall der stabilen reinen Genetiken.
Selektion großer Zahlen von Phänotypen
Wenn man Zeit und Geld investiert, um in großem Stil Phänotypen zu selektieren, sind reguläre Samen feminisierten stets vorzuziehen. Dann muss man zwar die männlichen Pflanzen vor der Blüte gründlich von den weiblichen trennen und wird abgesehen von dem Plus an Aufmerksamkeit, das eine solche Kultur erfordert, zwangsweise etwas Platz, Wasser, Nährstoffe, Substrat vergeuden, doch die Arbeit mit einer großen Zahl von männlichen und weiblichen Pflanzen, unter denen man dann nach Merkmalen wie Wuchshöhe, Struktur, Internodien, Aroma, Blattform und Kraft seine Wahl treffen kann, ermöglicht eine sehr viel bessere Selektionsarbeit.
In kommerzieller Hinsicht bietet es ebenfalls Vorteile, wenn Blüten mit einer personalisierten Nummer verkauft werden, wie zum Beispiel im Fall von Gelato #33, Gelato #45, KM11 und OG #18.
Erhalt von Mutterpflanzen
Mit einer großen Anzahl von Samen zu beginnen und dann nach und nach die Auswahl zu verfeinern, bis nur noch die besten Pflanzen übrig bleiben, ist der beste Weg, eine unvergleichliche Mutterpflanze zu finden, und wenn ihr dafür reguläre Samen verwendet, gewinnt ihr auch noch an genetischer Vielfalt. Mehr noch, ihr spart sogar richtig Geld angesichts der Tatsache, dass manche Samenpackungen dreistellige Preise erreichen können.
Identifikation von Vorblüten
Marihuanapflanzen beginnen meist nach ungefähr 5 Wochen Wachstumsphase (18/6) winzige Vorblüten zu bilden. Richtig sichtbar werden sie erst nach Einleitung der Blütephase, aber wenn man weiß, worauf man achten muss, kann man das Geschlecht manchmal bereits vorher identifizieren.
Merkmale von männlichen Vorblüten
Männliche Vorblüten sind grün, oval und wachsen in den Internodien. Manchmal sehen sie genau gleich aus wie die weiblichen Vorblüten, nur ohne Stempel. In dieser Phase müsst ihr euch aber noch gar keine Sorgen um die Pollensäckchen oder eine eventuelle Bestäubung machen, und wenn es soweit ist, wird euch glasklar sein, ob die sich bildenden Vorblüten männlich oder weiblich sind.
Merkmale von weiblichen Vorblüten
Im Gegensatz zu den männlichen Vorblüten haben die weiblichen ein weißes Härchen, das als Pistill oder Stempel bezeichnet wird. Wenn ihr also das erste entdeckt, wisst ihr, dass die Pflanze weiblich ist, und müsst nicht bis zur Blütephase warten, wo sich noch viele andere bilden werden. Bisweilen bildet sich auch erst eine an die Spitze eines Grashalms erinnernde „Faser", aus der später der Stempel herauswächst.
Tipps für das Sexing von Marihuanapflanzen
- Vergewissert euch zu 100 %, dass eine Pflanze wirklich männlich ist, bevor ihr sie aussortiert. Die Pollensäckchen öffnen sich erst ab der dritten/vierten Blütewoche, also solltet ihr nicht vorschnell handeln.
- Das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Pflanzen liegt üblicherweise bei 60:40, und je mehr Samen ihr pflanzt, desto größer sind die Chancen, dass ihr die perfekte Elite-Mutterpflanze findet, egal ob männlich oder weiblich.
- Die Vorblüten sind zu Beginn fast nicht sichtbar, deshalb wird euch eine Lupe oder ein Vergrößerungsglas gute Dienste leisten.
- Wenn ihr Zeit und Platz habt, dann nehmt von jeder Pflanze mindestens einen Steckling ab und nummeriert diese gemäß der Nummerierung der Originalpflanze. Auf diese Weise müsst ihr die Pflanzen nach der Ernte nicht wieder auf Wachstumsphase umpolen.
3 Vorteile von feminisierten Pflanzen
Reguläre Samen haben einmalige Vorteile, aber natürlich haben auch die feminisierten einiges zu bieten:
- Man nutzt den verfügbaren Platz zu 100 % und muss nicht wieder 40 % der Pflanzen entfernen, sobald man die Männchen identifiziert hat. Zudem spart man Substrat, Nährstoffe und die Beleuchtung während der Geschlechtsbestimmung.
- Auf dem Markt sind fast 90 % feminisierte Samen erhältlich, sodass man eine sehr viel größere Auswahl hat als bei regulären.
- Feminisierte Samen gibt es oft auch in Autoflowering-und in CBD-Version – zwei Alternativen, die durchaus ihre Vorteile haben und in vielen Fällen auch den Bedürfnissen der Grower besser entsprechen.
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