Der Begriff Bokashi stammt aus dem Japanischen und bedeutet „fermentiertes, organisches Material“. Es handelt sich um eine Kompostiermethode, die im biologischen Anbau eingesetzt wird und mit der man praktisch all seine Lebensmittelreste recyceln und gleichzeitig das Substrat mit nützlichen Mikroorganismen versorgen kann.
Was ist Bokashi?
Genaugenommen ist der Bokashi-Kompost eine anaerobe Fermentierung (ohne Sauerstoff) auf der Grundlage eines Getreide-Gemischs, dass effektive Mikroorganismen (EM) enthält, meistens handelt es sich dabei um EM-1, die auch als „Bokashi Starter", bzw. „Bokashi-Aktivierungsmischung" bekannt sind. Diese Mikroorganismen verwandeln Küchenabfälle in biologischen Dünger, den man der Erde hinzufügen kann und auf diese Weise ein stark angereichertes Substrat voller Leben erhält, in dem natürliche Prozesse beschleunigt werden und sich die Pflanzen im optimalen Gleichgewicht bei idealer Nährstoffversorgung entwickeln können. Dank dieses außerordentlichen Zusammenspiels der unterschiedlichen mikrobiologischen Substanzen in der Erde wird das Leben in ihr verbessert. Der Bokashi ist ein exzellenter Katalysator für Kohlenhydrate, Aminosäuren und vorhandene organische Säuren, und dank seiner hohen Enzymaktivität stellt sich ein im perfekten Gleichgewicht befindliches, biologisches Leben.
Bokashi-Herstellung Schritt für Schritt
Um ein gutes Bokashi Starter-Kit herzustellen brauchst Du:
- 20 l sauberes Wasser auf Zimmertemperatur (25ºC/77ºF)
- 250 ml biologische Melasse
- 250 ml EM-1 oder EMS
- 22 kg (50lbs) Weizenkleie
Füge die Mischung aus Wasser und Melasse den restlichen 16 Litern Wasser hinzu. Nun rühre energisch im Uhrzeigersinn, bis ein Strudel entsteht, in den wir die EM-1 Mischung geben. Vollziehe beim Rühren mehrere Male einen Richtungswechsel, bis alles komplett vermischt ist.
Nun forme mit den Weizenkleien eine Art Krater, in den wir die Mischung aus Wasser, Melasse und EM-1 schütten.
Vermische die Weizenkleie und die Flüssigkeit mit den Händen, wie bei einem Kuchenteig, bis die Mischung gleichmäßig feucht ist. Um die gewünschte Konsistenz zu erhalten, braucht es circa 20 Minuten Arbeit und dabei ist wirklich sehr wichtig, dass man eindringlich mischt, um eine homogene Masse zu erhalten.
An diesem Punkt des Prozesses angelangt, sollte die Mischung durchgehend feucht sein, es sollte aber kein Wasser austreten, wenn wir eine Handvoll Weizenkleie zerquetschen. Fülle die Weizenkleie-Mischung in eine Plastiktüte oder einen luftdichten Behälter und verschließe ihn, wobei Du darauf achten musst, dass die Menge an Luft in der Tüte/im Behälter minimal (am besten Null) ist, damit die Mischung nicht in Kontakt mit Sauerstoff gerät. Wenn die Mischung luftdicht verschlossen ist, können die anaeroben Mikroben damit beginnen, die Weizenkleie zu fermentieren. Dieser Prozess beschleunigt sich ab einer Temperatur von etwa 25ºC. Während sich die Mikroorganismen entwickeln, entstehen Gase, die bewirken, dass sich die Plastiktüte oder der Behälter wölben.
Nach zwei Wochen sollten die Weizenkleie komplett fermentiert sein und einen süßsauren Geruch verströmen, der ein wenig an Bier oder Hefe erinnert, was an der Präsenz von Milchsäurebakterien (Lactobacillus) liegt. Der Bokashi ist nun einsatzbereit, allerdings kann er im feuchten Zustand nicht gelagert werden, weshalb es sich anrät, ihn zu trocknen. Dies kann man am schnellsten und günstigsten erreichen, indem man ihn gleichmäßig auf einer Plane ausbreitet und dem Sonnenlicht aussetzt. Wenn man Drinnen trocknen muss, kann man den Prozess mit der Heizung oder einem Luftenfeuchter beschleunigen.Verwendung von Bokashi
Der Bokashi ist nun fertig, um als biologischer Dünger oder anaerober Kompost verwendet zu werden. Wenn Du ihn als biologisches Düngemittel einsetzen möchtest, solltest Du ihn nicht zu nah an die Wurzeln geben, da sein Säuregehalt die Wurzelmasse „verbrennen" könnte. Es ist besser, ihn in einem Abstand von ca. 30 bis 40 cm rund um die Pflanze herum zu verteilen.
Mit dem fertigen, aktivierten Bokashi können wir auch einen anaeroben Kompost herstellen, um diesen dann später mit der Erde zu vermischen und auf diese Weise ein komplett angereichertes, effizientes und rein organisches Substrat zu erhalten. Am besten benutzt man dazu einen Komposteimer mit Wasserhahn (siehe Foto 1), der es erlaubt, den Sickersaft des Komposts abzuseihen und ihn als natürliches Düngemittel einzusetzen. Der Bokashi-Sickersaft ist allerdings stark mit Nährstoffen aufgeladen, weshalb wir empfehlen, ihn in einer Konzentration von nur 1% zum Gießwasser hinzuzufügen. Auf diese Weise vermeiden wir, dass die Pflanzen „verbrennen", da der pH-Wert des Sickersafts zwischen 3 und 4 liegt.
Der Kompost muss in einem komplett hermetischem (anaerob/ohne Sauerstoff) Behälter zubereitet werden, dabei werden die Abfälle wie bei einer Lasagne geschichtet. Wir beginnen mit einer Schicht von Küchenabfällen und geben daraufhin eine Schicht unseres Bokashi-Präparats hinzu und machen dies solange, bis der Kompostbehälter voll ist. Dabei ist wichtig, dass man die Schichten gut herunterdrückt, sodass alles kompakt ist. Auf diese Weise vermeiden wir, dass Sauerstoff hineindringt und eine korrekte Kompostierung behindert, was zudem auch den Bokashi-Sickersaft beeinträchtigen würde.
Danach mischt man den Bokashi-Kompost mit der gewählten Erde und lässt sie etwa zwei Wochen lang ruhen. Nach Ablauf dieser Zeitspanne ist unser vollkommenes, biologisches Substrat gebrauchsfertig. Um ein gutes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Elementen zu erreichen, ist die empfohlene Dosierung 2/3 Erde auf 1/3 Bokashi-Kompost. Und wir müssen dann nichts weiteres tun, als fabulösen Pflanzen wie der Blue Dream oder der Mango Sapphire beim Gedeihen zuzuschauen; diese wahrhaftigen cannabischen Leckerbissen werden mit dieser Methode ihr volles Potenzial entwickeln.
Wir hoffen, dass unsere Tipps Dir dabei helfen werden, großartige Ernten von bester Qualität zu erhalten. Bei uns in der Humboldt Seed Organisation steht Qualität nämlich an erster Stelle. Wir wünschen Dir viel Spaß!
Echt super