Der intensive und charakteristische Geschmack von Marihuana ist ein Aspekt der Hanfpflanze, die niemanden gleichgültig lässt. Für viele attraktiv und für einige stigmatisierend, feststeht jedoch, dass der durchdringende Geruch, den die Cannabispflanze verströmt, so bekannt und populär wie die psychoaktive Wirkung ist. Die Schuld an diesem starken Aroma liegt bei den Terpenen, organische Verbindungen, deren Existenz man schon seit Jahrzehnten kennt, die allerdings von den Cannabinoiden überschattet wurden, vor allem von den bekannteren, wie THC oder CBD. Seit Kurzem wurde jedoch angefangen, mehr über diese aromatischen Moleküle zu forschen, die für den Geschmack und Geruch von Cannabis verantwortlich sind und dazu noch therapeutische Eigenschaften besitzen.
Was sind Terpene?
Terpene sind aromatische Elemente, die sich im Harz von Cannabis befinden und bislang wurden mehr als 100 verschiedene Arten von Terpenen identifiziert. Jede Art hat ihre eigene, einzigartige Zusammensetzung, die für ihren Geruch verantwortlich ist. Aus diesem Grund riecht zum Beispiel die Lemon Garlic OG so intensiv und charakteristisch nach Knoblauch – ein Geruch, der sich gänzlich von anderen Cannabissorten unterscheidet. Und obwohl alle zur selben Genetik gehören, besitzt jede Pflanze eine einzigartige Zusammensetzung an Terpenen. Wenn wir zwei Pflanzen der Lemon Garlic OG riechen, dann gibt es äußerst feine Unterschiede, auch wenn sie uns praktisch identisch erscheinen. Diese Komponenten sind nicht ausschließlich in Hanfpflanzen zu finden. Auch andere Spezies der Pflanzenwelt produzieren Terpene und im Fall von Cannabis erfüllen sie noch zahlreiche zusätzliche Funktionen: Einige von ihnen stoßen so Schädlinge ab, andere locken auf diese Weise bestäubende Insekten an, wieder andere werden aufgrund einer Stresssituation der Pflanze erzeugt, usw. Die Entwicklung dieser Bestandteile hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem Klima, der Reife der Pflanze oder den Nährstoffen. Aus diesem Grund sollten wir nicht vergessen, dass die Menge und Präsenz der Terpene in jeder Pflanze von der jeweiligen Hanfsorte abhängt sowie von den Anbaubedingungen oder den Umwelteinflüssen.
Welche Eigenschaften besitzen Terpene?
Wie wir schon weiter oben erwähnt haben, haben sich die wissenschaftlichen Studien über die Zusammensetzung von Cannabis vor allem auf die Erforschung der Cannabinoide (genauer gesagt auf THC und CBD) konzentriert und deren medizinischen Anwendungsmöglichkeiten. Das wachsende Interesse an Terpenen schafft einen Anreiz, damit die Forschung auch diese Substanzen studiert. Heutzutage lässt sich sogar bestätigen, dass sie medizinische Eigenschaften besitzen. Eine der wichtigsten Charakteristika der Terpene ist ihre Fähigkeit, mit den anderen Komponenten der Pflanze synergetisch zusammenzuwirken und deren Effekte in unserem Organismus zu verstärken oder zu modifizieren. So können die Terpene zum Beispiel die Menge an THC beeinflussen, die die Neuronen in unserem Gehirn empfangen. Das geschieht durch Rezeptoren, die Teil des Endocannabinoidsystems sind. Deshalb ist eine der Funktionen dieses Bestandteils, die Wirkung einiger Cannabinoide mit medizinischen und/oder psychoaktiven Eigenschaften zu erleichtern oder zu intensivieren. Allerdings produzieren nicht alle Terpene denselben Effekt. Aus diesem Grund sind einige beispielsweise hilfreich gegen Stress, während andere die Konzentration fördern und die Aufmerksamkeit schärfen. Die Terpene produzieren keine Psychoaktivität, weshalb ihr medizinisches Potenzial so reizvoll ist.
Welche Arten von Terpenen gibt es?
Von den bislang über 100 im Cannabis identifizieren Terpene, gibt es einige, die wir als die Wichtigsten einstufen können. Und das sind Folgende:
Limonene
Aroma: nach Zitrus. Dieses Terpen ist bei einigen Hanfsorten für den charakteristischen Geruch nach Zitrusfrüchten verantwortlich. Medizinische Eigenschaften:
- regt den Appetit an
- Anxiolytikum
- Antimykotikum
- antibakteriell
Myrcen
Aroma: vom Geruch her ähnlich wie Nelken Medizinische Eigenschaften:
- schmerzstillend
- entzündungshemmend
- antibiotische Wirkung
- Anxiolytikum
- hemmt die Spastik
- beruhigend
Eine der Hauptcharakteristika dieses Terpens ist, dass es die potenzielle Psychoaktivität erhöht, wenn es synergetisch mit THC zusammenwirkt. Myrcen lässt sich in einigen Hanfsorten wie Bubba Kush finden.
Linalool
Aroma: blumig, erinnert an Lavendel Medizinische Eigenschaften:
- beruhigende Wirkung
- Anxiolytikum
- schmerzstillend
- antiepileptisch
Linalool ist mit einem erhöhten Anteil in den Hanfsorten zu finden, die eine beruhigende und narkotische Wirkung besitzen.
Eucalyptol:
Aroma: nach Minze, erinnert an Eukalyptus. Es kommt in geringen Dosen in Hanfpflanzen vor. Medizinische Eigenschaften:
- verbessert die Konzentration
- schmerzstillend
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