Es gibt viele Arten, Cannabis anzubauen. Manche ziehen eine Riesenpflanze vor, andere viele kleine. Beides hat seine Vor- und Nachteile je nachdem, was euer Ziel ist, ob ihr mit Samen oder mit Klonen arbeitet, wie eilig ihr es habt und für welche Sorte ihr euch entschieden habt. In diesem Post erklären wir euch, was die Sea of Green Methode ist, welche Vorteile sie hat und was ihr dabei berücksichtigen müsst.
Worin besteht die SOG-Methode?
Wie der Name erahnen lässt, versucht man mit dieser Anbaumethode eine regelrechte Flut von dicht gepackten, einheitlich wachsenden Pflanzen zu erhalten. Damit eine SOG-Kultur das gewünschte Ergebnis liefert, braucht man kleine Sorten und darf diesen nur eine kurze Wachstumsphase bieten. Die Blüte muss also so früh wie möglich eingeleitet werden.
Bevor ihr euren Grow-Raum mit hunderten von Pflanzen füllt, solltet ihr einen guten Plan austüfteln, damit ihr noch gut durchkommt und bei Aspekten wie Pflege und Versorgung keine Engpässe entstehen. Dabei ist auch die Größe der Blumentöpfe wichtig, denn nachdem die Pflanzen ohnehin nicht so hoch werden, dass sie einen großen Behälter brauchen, könnt ihr hier viel Platz sparen.
Vorausgesetzt, ihr habt einen Pfad, über den ihr überallhin kommt, könnt ihr die Töpfe so eng zusammenschieben wie möglich und so später je nach Sorte zwischen 60 cm und 90 cm große Pflanzen erhalten.
Vorteile der SOG-Methode
Wenn ihr viele kleine Pflanzen anbaut, erhaltet ihr am Schluss ähnliche Erträge wie von einer großen Pflanze. Aus finanzieller Sicht hat es aber deutliche Vorteile, die Wachstumsphase zu reduzieren und so Strom- und Heizkosten zu sparen, insbesondere, wenn man bestimmte Solls zu erfüllen hat oder Gewinnspannen vergrößern muss.
Wer auf Klone zurückgreifen kann, hat außerdem den Vorteil, dass er diese ohne jegliche Wachstumszeit direkt zum Blühen bringen kann. Insbesondere Grower, die Wachstums- und Blüte-Kammern haben und alle 4 bis 6 Wochen rotieren, werden von der Sea of Green-Methode profitieren.
Was die Pflege angeht, müsst ihr lediglich spezielle Nährstoffe für die Blütephase besorgen, nachdem die Pflanzen so klein sind und den Großteil ihres Lebens (7–9 Wochen) in dieser Phase verbringen werden. Diese Methode kommt also nicht nur billiger in Sachen Stromrechnung, sondern auch in Bezug auf die Düngerkosten.
Wenn ihr eure Kultur erstmal eingerichtet und optimale Feuchtigkeits- sowie Temperaturwerte habt, ist es nicht weiter schwer, zur Rotationsmethode zu greifen – vor allem, wenn ihr einen grünen Daumen oder schon etwas Gärtnererfahrung habt.
Welche Strains eignen sich?
Für SOG-Kulturen eignen sich vor allem Indica-dominante Sorten oder Hybriden. Das ist leicht erklärt: Dank ihres kleinen Wuchses und ihrer kurzen Blütezeit von rund 60 Tagen kann man ertragstechnisch am meisten Profit aus ihnen schlagen. Zudem ist das Risiko eines Krankheits- oder Schädlingsbefalls so deutlich geringer.
Sorten, die einen Haupttrieb haben, sind bei SOG-Fans grundsätzlich sehr gefragt, da sie pflegeleicht sind und schön gleichmäßiges Laub, sprich eine einheitliche Kultur bilden. Strains, die ein üppiges seitliches Zweigwerk bekommen, sind hingegen vor allem in Bezug auf die Luftzirkulation etwas schwieriger, wenn sie zu blühen beginnen. Von Sativa-dominanten Hybriden, die höher als 90 cm wachsen und mehr als 60 Tage blühen, solltet ihr lieber die Finger lassen.
Die perfekte, niedrig wachsende und kurz blühende Sorte zu finden hilft jedem kommerziellen Grower, Deadlines und Produktions-Solls einzuhalten!
Kann man Klone verwenden?
Natürlich. Mit Klonen kann man innerhalb von kürzester Zeit Kulturen aufziehen, ohne Zeit beim Wachstum zu verlieren. Da die Klone bereits angewurzelt sind, werden sie nicht mehr viel größer, wenn sie zu blühen beginnen, und bilden ein Haupt-Bud. Die meisten Sea of Green-Grower haben ihren ganzen Grow-Raum voller Klone, da dies maximale Erträge in kürzester Zeit bedeutet, und häufig auch frisch angewurzelte Klone in einem Hinterzimmer, mit denen sie die alte Kultur nach der Ernte direkt ersetzen können.
Aus Investorensicht ist es natürlich deutlich rentabler, im eigenen Haus Klone von einer verlässlichen Mutterpflanze zu ziehen und diese dann direkt zum Blühen zu bringen als erst Samen zu kaufen, lange Pflanzen betüteln und hohe Stromrechnungen zahlen zu müssen.
Was ist der Unterschied zwischen der SOG- und der SCROG-Methode?
SCROG ist die Abkürzung für Screen of Green und, wie der Name erahnen lässt, eine Technik, bei der man ein Netz über den Pflanzen aufspannt, sodass sie dichter werden. Dies funktioniert vor allem bei größeren Pflanzen, die eine lange Wachstumsphase hatten und währenddessen mit verschiedenen Trainingstechniken wie Topping, LST oder Supercropping präpariert wurden.
Die SCROG-Methode ist, was die Pflanzenpflege, die Dauer der Wachstumsphase, die Anzahl der nötigen Pflanzen, die Topfgröße und die Wuchshöhe der Pflanzen angeht, also gewissermaßen genau das Gegenteil der Sea of Green-Technik.
Tipps für eine erfolgreiche Sea of Green-Kultur
- Stellt sicher, dass ihr einen Durchgang geschaffen habt, über den ihr die Pflanzen gut versorgen könnt. Wenn ihr nicht ohne Weiteres in die Mitte der SOG-Kultur kommt, kann das sehr problematisch werden.
- Je kürzer die Blütezeit, desto höher auch der jährliche Gewinn aus eurer Kultur. Greift am besten zu Skunk-, Afghani- und Kush-Hybriden; diese sind widerstandsfähiger als Sativa-dominante Sorten.
- Richtet euch, wenn möglich, eine kleine Wachstums-Kammer ein, in der Klone anwurzeln könnt, sodass ihr nach der Ernte direkt neue Stecklinge bereit habt und so kontinuierlich produziert.
- Falls ihr euch doch für Samen entscheidet, so wählt bitte eine Sorte mit stabilem, ebenmäßigem Wuchs. Die Pflanzen sollten möglichst ähnlich sein, damit euer „Meer" schön homogen ist.
- Per Tropfbewässerung könnt ihr eure Pflanzen effektiv gießen, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Das kann euch viele Arbeitsstunden ersparen, wenn ihr kommerzielle Großbauern seid.
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