Sieben Plagen suchten das alte ägyptische Imperium heim, und wiederum sieben Plagen sollen dem Buch der Apokalypse zufolge das Ende der Welt ankündigen. Und auch eure heißgeliebte Hanfkultur kann von sieben Plagen vernichtet werden. Gegen diese sieben Schädlinge, die über Indoor- und Outdoor-Gärten gleichermaßen herfallen, könnt ihr mit den folgenden Tipps im besten Fall präventiv agieren, im schlechtesten Fall heilend reagieren. Findet in diesem Post heraus, was die sieben häufigsten Marihuana-Schädlinge sind.
Ebenso wie die armen Bewohner des Alten Ägyptens von Millionen Heuschrecken heimgesucht wurden, die all ihre Getreidevorräte vernichteten, sind auch wir Grower mit gefräßigem Getier wie Thripsen, Gemeinen Spinnmilben oder Blattläusen konfrontiert und drohen schließlich ohne Blütenvorräte dazustehen. Die gute Nachricht ist: Jeder dieser sieben häufigsten Marihuana-Schädlinge, die wir euch im Folgenden vorstellen, kann bekämpft und beseitigt werden, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Aber vergesst nicht: Prävention ist immer besser als Reaktion!
Thripse
Den Anfang machen äußerst lästige Quälgeister, Thripse. Diese knapp über 1,5 mm kleinen Tierchen sind ein wahrer Alptraum für alle Grower, da sich ihre Gefräßigkeit leider umgekehrt proportional zu ihrer Körpergröße verhält und sie zwar nicht zu jenen Schädlingen gehören, die wie der Blitz in eine Marihuana-Kultur einschlagen, sehr wohl aber zu den widerstandsfähigsten und am schwersten zu beseitigenden.
Daran erkennt ihr Thripse:
- Thripse sind so klein und so gut getarnt, dass es manchmal schwer ist, sie zu entdecken, aber sehr wohl fürs bloße Auge sichtbar. Üblicherweise halten sie sich in den mittleren und niedrigen Pflanzenzonen auf und tarnen sich, indem sie parallel zu den Blattadern sitzen, genau an den Stellen, wo zwei Blätter einander überlappen.
- Um es euch noch einfacher zu machen, könnt ihr auch gelbe Klebefallen in eurer Hanfkultur anbringen und diese jeden Tag kontrollieren. Wenn die Thripse über eure Pflanzen herfallen, bleiben einige von ihnen auf den Streifen kleben.
- Untersucht die Blattoberflächen nach silbrigen Spuren, die bisweilen auch mit dunklen Punkten einhergehen. Letztere sind der Kot der Tiere und erstere die Kratzspuren, die die Thripse auf dem Blattgewebe hinterlassen, um den Cannabissaft aussaugen zu können.
- Brüchige Blätter. Thripse ernähren sich vom Chlorophyll des Cannabis, deshalb können die Blätter in sehr fortgeschrittenen Stadien sogar völlig austrocknen.
So bekämpft ihr Thripse:
- Besprühen: Wenn eure Pflanzen noch vor der Blütephase von Thripsen befallen werden, könnt ihr sie mit Kaliseife oder Neemöl besprühen und diese Behandlung alle zwei oder drei Tage wiederholen.
- Natürliche Fressfeinde: Wenn die Schädlinge euch mitten in der Blüte heimsuchen, solltet ihr keine derartigen Produkte auf die Blüten bringen, sondern besser auf biologische Mittel wie parasitäre Wespen oder Raubwanzen setzen.
- Biologische Produkte: In der Blütephase könnt ihr der Arbeit des nützlichen Kleingetiers überdies mit biologischen Produkten auf Verticillium-Basis nachhelfen.
- Vergesst nicht, dass die Thripslarven sich üblicherweise im Substrat aufhalten. Das ist wichtig, denn es wäre absolut idiotisch, mit viel Mühe die Tiere auf den Stängeln und Blättern zu entfernen und die Larven im Boden völlig zu vergessen, damit diese später in aller Seelenruhe dort weitermachen können, wo ihre Eltern aufgehört haben. Beschränkt euch, um dies zu vermeiden, nicht nur auf die Pflanze, sondern fügt dem Gießwasser ein biologisches Insektizid zu, damit auch die Larven im Boden vernichtet werden.
Prävention statt Reaktion:
Die Pflanzen von Zeit zu Zeit mit Neemöl oder Kaliseife zu besprühen, ist ein guter Weg, Thripsen vorzubeugen.
Gemeine Spinnmilben
Gemeine Spinnmilben sind winzige Insekten, die sich in Indoor-Kulturen besonders wohlfühlen. Ihr Lieblingsfutter ist Blattsaft; und trotz ihrer geringen Größe sind sie gefräßig wie kaum andere Schädlinge und können eine Pflanze innerhalb kürzester Zeit vernichten. Damit ihr eine ungefähre Idee bekommt, eine Spinnmilbe kann im Monat millionenfach zubeißen; und wenn mehrere Exemplare sich zusammentun, können sie innerhalb weniger Tage eine ganze Cannabisplantage verspeisen. Euch wird jetzt schon ganz flau? Dann hört gut zu, wie ihr sie bekämpfen könnt.
Daran erkennt ihr Gemeine Spinnmilben:
- Wenn die Gemeine Spinnmilbe sich vom Pflanzensaft ernährt, hinterlässt sie charakteristische gelbliche Punkte auf dem oberen Blattteil. Hier müsst ihr aufpassen, da manch einer diese Flecken mit Nährstoffmangel verwechselt. Wenn ihr solche Pünktchen entdeckt und nicht sicher seid, ob es sich um Schädlinge handelt, probiert es doch einmal damit, die Blattunterseite zu befeuchten. So erkennt ihr die winzigen Spinnweben auf den Stängeln und Blättern gegebenenfalls besser.
- Obwohl das wegen ihrer geringen Größe kein leichtes Unterfangen ist, könnt ihr natürlich auch nach den Spinnmilben selbst suchen. Ihre Farbe reicht von Braun bis Orangerot; sie können bisweilen mit Flecken auf den Blättern verwechselt werden und sitzen auf der Blattunterseite. Mit einer Lupe könnt ihr sie besser erkennen.
- Manchmal hinterlassen Gemeine Spinnmilben eine Art Spinnennetz auf den Blättern.
So bekämpft ihr Gemeine Spinnmilben:
- Sortiert die befallenen Pflanzen aus und stellt sie unter Quarantäne, damit die Schädlinge nicht auf die anderen Pflanzen übergreifen können.
- Beseitigt die Blätter, deren Oberfläche zu mehr als 50 % befallen ist, und werft sie fort. Vermeidet es währenddessen, andere Teile der Pflanze zu berühren.
- Reduziert die Temperatur in eurer Grow-Umgebung auf 20º C und sorgt für mehr Feuchtigkeit.
- Besprüht die Blätter mit kaltem Wasser, das schreckt die Tiere direkt ab!
- Ihr könnt die befallenen Blätter oder Pflanzen auch mit einer Mischung aus Alkohol und Wasser (mindestens 40 % Wasser, damit die Blätter nicht beschädigt werden) besprühen.
- Im weniger fortgeschrittenen Stadium könnt ihr die Milben noch mit einem Schwamm von Hand entfernen. Letzteren müsst ihr danach natürlich wegwerfen!
- Neemöl, Kaliseife und Pyrethrum-Öl sind drei wirksame biologische Hilfsmittel gegen diese Schädlinge, aber natürlich nur, wenn sich die Pflanze noch in der Wachstumsphase befindet.
Prävention statt Reaktion:
- Stellt sicher, dass eure Grow-Umgebung immer schön sauber und gut durchlüftet ist.
- Haltet die Temperatur unter 27 ºC und die Feuchtigkeit zwischen 55 und 60 %.
- Befeuchtet die Pflanzen ab und an – immer nur in der Wachstums-, nie in der Blütephase – mit Neemöl.
- Verwendet Raubmilben.
Raupen
Raupen sind ein weiterer gefräßiger Feind der Grower. Dieser Schädling kommt zwar eher im Outdoor Grow vor; darauf solltet ihr euch jedoch nicht verlassen. Diese Biester sind blitzschnell und echte Nimmersatte: Die Schmetterlinge legen ihre Eier auf eure Pflanzen, und aus ihnen schlüpfen Raupen, die unentwegt fressen, bis sie die richtige Größe und Bedingungen zum Verpuppen haben. Es gibt sie in jeder erdenklichen Farbe, die typischen Hanfschädlinge sind aber meistens grün.
Daran erkennt ihr eine Raupenplage:
- Das erste Anzeichen sind sehr kleine, gelbe oder durchscheinende Eier auf den Blättern und besonders der Blattrückseite.
- Auch der winzige schwarze Kot, den sie auf den Blättern hinterlassen, ist verräterisch. Und als wäre das noch nicht genug, ist dieser auch ein Infektionsherd, der Pilze wie Botrytis nach sich ziehen kann.
- Bissspuren auf den Blättern: Da sich die Raupen von den Blättern ernähren, hinterlassen sie natürlich auch Bissspuren.
- Dunkle Flecken auf den Buds: Raupen sind auch in der Lage, in die Buds selbst einzudringen, diese zu fressen und verderben zu lassen.
So bekämpft ihr eine Raupenplage:
- Von Hand: Mit Handschuhen bewaffnet – und mit viel Geduld! – könnt ihr eine Raupe nach der anderen von euren Pflanzen ablesen.
- Natürliche Fressfeinde: Schlupfwespen (Trichogramma) und die Wanzenart Podisus maculiventris sind gute Verbündete zur Raupenbekämpfung.
- Besprühen: Ein fein zerstäubter Aufguss aus Pfeffer und Knoblauch, den ihr selber herstellen könnt, hilft euch ebenfalls weiter.
- Biologische Insektizide: Zusätzlich zum Entfernen von Hand könnt ihr Bacillus thuringiensis-Sprays einsetzen. In den letzten 15 Tagen vor der Ernte ist davon jedoch abzuraten.
Blattläuse
Auch Blattläuse gehören zu den unseligen Schädlingen, die Cannabispflanzen befallen. Besonders gefährlich sind sie aufgrund ihrer unglaublichen Vermehrungsfähigkeit und ihrer Vorliebe dafür, in kürzester Zeit von einer Pflanze zur anderen zu wandern, allem voran im Frühling, der Blattlaus-Hochsaison. Wie Gemeine Spinnmilben ernähren sie sich vom Blattsaft.
Daran erkennt ihr Blattlausbefall:
- Das erste und offensichtlichste Anzeichen für Blattlausbefall sind natürlich die Blattläuse selbst. Sie bilden Kolonien unter den Blättern und an den Stängeln.
- Kränklich wirkende, gelbliche und trockene Blätter
- Honigtau: Mit fortschreitendem Befallsstadium entsteht Honigtau, eine klebrige Substanz, die die Blattläuse ausscheiden. Vorsicht mit ihm, er begünstigt häufig die Ansiedlung von Schwärze- oder Rußtaupilzen!
- Ameisen: Mit dem Honigtau erscheinen auch Ameisen auf der Bildfläche, die eine Art symbiotische Beziehung mit Blattläusen hegen: Sie ernähren sich vom Honigtau und schützen die Blattläuse im Gegenzug vor deren Fressfeinden. Seid also wachsam, wenn ihr plötzlich Ameisenstraßen vor eurer Hanfkultur entdeckt!
So bekämpft ihr Blattläuse:
- Von Hand: Da sie sich kaum bewegen, könnt ihr sie leicht zerdrücken.
- Natürliche Fressfeinde: Nutzt Florfliegen-Larven, die sich von Blattläusen ernähren, Marienkäfer (im Outdoor Grow) oder parasitäre Wespen.
- Mit Pyrethrum besprühen: zwei oder drei Mal, dazwischen fünf bis zehn Tage Ruhezeit.
Prävention statt Reaktion:
Haltet eure Grow-Umgebung immer schön sauber, entfernt zerfallende Blätter und zieht euch um, bevor ihr an die Pflanzen herantretet. Meidet zu viel Dünger, der begünstigt ihre Ansiedlung nämlich!
Gewächshaus-Weiße Fliegen
Okay, diese Mottenschildläuse sind nicht ganz so gefährlich wie anderes Getier, etwa Thripse oder Gemeine Spinnmilben. Deshalb braucht ihr aber noch lange nicht denken, hier sei keine Vorsicht geboten! Sie sind ungefähr 1 mm lang, sehen aus wie winzige weiße Motten und ernähren sich vom Saft der Cannabispflanzen.
Daran erkennt ihr eine Gewächshaus-Weiße-Fliegen-Plage:
- An den Fliegen selbst: Wenn ihr die Blätter euer Marihuana-Pflanzen schüttelt und Motten hochfliegen, habt ihr sie euch längst eingefangen…
- Gelbe, trockene und kraftlose Blätter: Da die Fliegen ihren Lebenssaft aussaugen, werden die Blättern kraftloser.
- Gelbe oder durchsichtige Punkte auf den Blättern
- Bildung eines weißlichen Belags auf der Blattunterseite
- Honigtau: Genau wie Blattläuse sondern auch diese weißen "Fliegen" eine Art Honigtau ab.
So bekämpft ihr Gewächshaus-Weiße-Fliegen:
- Pflanzt Basilikum, das schreckt sie ab.
- Bringt natürliche Fressfeinde wie die Erzwespe Encarsia formosa in eure Kultur.
- Besprühen: mit Neemöl oder Kaliseife, natürlich wie immer nur, sofern die Pflanzen noch nicht blühen.
- Gelbe Klebefallen auslegen. Die Farbe zieht die Fliegen an, und sie bleiben kleben.
Schildläuse
Schildläuse sind stille, äußerst schwer zu entdeckende und sehr insektizidresistente Biester. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft und hinterlassen, wenn sie über die Pflanze wandern, eine klebrige Spur, den besten Beweis für einen Befall. Und dann ist da noch ihr Kot… Er enthält den zähen Schwarzschimmelpilz, der das Pflanzenmaterial zersetzt. Die gute Nachricht: Habt ihr die Schildläuse erst einmal entdeckt, so sind sie leicht zu bekämpfen!
Daran erkennt ihr Schildläuse:
- Honigtau: Die klebrige Spur, die Schildläuse hinterlassen, lässt sich leicht identifizieren!
- Ameisen: Ähnlich wie Blattläuse haben auch Schildläuse eine symbiotische Beziehung mit Ameisen, die sich von ihrem Honigtau ernähren. Wenn in eurer Kultur also Ameisen auftauchen, dann ist etwas faul!
- Farbverlust der Blätter: Da die Schildläuse sich vom Blattsaft ernähren, werden die Blätter immer gelblicher, trockener und kraftloser.
- Schaut auf den Stängel: Schildlausbefall beginnt normalerweise ganz unten am Stängel und schreitet dann nach oben fort, deshalb solltet ihr dort nach den ersten Anzeichen suchen.
So bekämpft ihr Schildläuse:
- Besprüht die befallenen Zonen der Pflanze mit einer Mischung aus 50 % Alkohol und 50 % Wasser.
- Setzt natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer in der Kultur aus.
- Lest die Schildläuse von Hand ab, mit Handschuhen und einer Mischung aus Alkohol und Wasser.
Prävention statt Reaktion:
Wenn ihr draußen arbeitet, dann pflanzt lieber in sicherer Entfernung von anderen Pflanzen, die Schildläuse anziehen, wie Rosenhecken oder Geranien. Meidet sehr hohe Temperaturen und sorgt immer für Sauberkeit und gute Durchlüftung. Eine gute Prävention ist auch, von Beginn an Marienkäfer auszusetzen!
Nematoden
Obschon sie zu den weniger bekannten Marihuana-Schädlingen gehören, haben Nematoden – im Volksmund auch Fadenwürmer genannt – äußerst viel mit Cannabis zu tun. Es gibt unzählige Arten, darunter allein 25.000 verzeichnete, von denen etwa die Hälfte Parasiten sind, die übrigen sogar nützlich sein können. Die „bösen" Fadenwürmer befallen die Wurzeln, verlangsamen das Wachstum der Pflanzen oder töten sie schließlich gar.
Daran erkennt ihr eine Nematodenplage:
- Die Pflanzen beginnen, langsamer als gewöhnlich zu wachsen.
- Die Blätter weisen Bleichsucht (Chlorose) auf.
- Die Pflanzen werden kraftlos und verwelken.
- Die Stängel krümmen und verformen sich.
So bekämpft ihr eine Nematodenplage:
- Wechselt das Substrat gegen ein neues, sterilisiertes aus.
- Setzt Produkte wie Laotta oder Skunk Neem ein.
- Mischt Neemöl ins Substrat.
- Trichonema Prot-L ist ein biologisches Mittel, das den Pflanzen außerdem beim Keimen hilft und den Boden belebt.
Prävention statt Reaktion: Fadenwürmer hausen in kleinen Wasserpfützen, die sich in der Erde bilden, deshalb solltet ihr aufpassen, dass sich möglichst kein Wasser staut.
Hammer.. Super Zusammenstellung. Ohne Blabla und auf den Punkt gebracht. Einfach Top.