Mario Guzman (aka Sherbinski) berichtet uns von seiner Liebe zur Cannabispflanze: wie sie entstand, wie seine erste Sorte das Licht der Welt erblickte, was einen Breeder antreibt. Nun, da sein erstes Kooperationsprojekt mit HSO fertig ist, erzählt uns der Schöpfer von Sunset Sherbert seine Geschichte. Lest weiter und erfahrt mehr!
Ich habe mich selbst nie als Breeder gesehen, aber ich habe sehr wohl einen Draht zu Pflanzen. Durch kleine Kulturen habe ich entdeckt, dass es beim Breeding weniger um die ganze Wissenschaft dahinter geht als um die Verbindung zu den Pflanzen. Wenn man Zeit und Energie in die Arbeit mit ihnen investiert, um sie heranzuziehen und die auszuwählen, die wirklich zu einem passen, dann ist das für mich Breeding. Man kann es natürlich auf ganz unterschiedlichen Levels betreiben, aber für mich ist diese Beziehung zur Pflanze das, was die Leidenschaft entfacht und einen antreibt, immer weiter zu erforschen, was in diesen erstaunlichen Samen steckt.
Einmal habe ich in der Garage meiner Oma angebaut. Ich hatte ungefähr 20 x 20 m Platz, 12 Lampen, und einige Cookies wuchsen bereits dort. Dann habe ich noch Pink Panties-Samen mit hineingebracht. Damals hatte ich noch keine Ahnung, wie man das Geschlecht herausfindet und weiß, welche Pflanzen männlich sind und welche weiblich. Also habe ich eine Pflanze in den Raum gestellt und sie etwa zwei Wochen dort gelassen, und als ich wieder hineinkam, hatte sie bereits den ganzen Raum bestäubt. Ich wusste nicht einmal, was passiert war. Alles, was ich sah, war eine pulverartige Substanz überall, und als ich einen Freund anrief und fragte, was passiert war, sagte er: „Mach dich darauf gefasst, viele Samen zu ernten!".
Die Geburt von Sunset Sherbert
Ich war richtig sauer und dachte: „Ich hab meine ganze Ernte verloren. Keiner wird sie mehr kaufen wollen, sie hat Samen…". Wie sich noch herausstellen sollte, waren das die Samen, aus denen Sunset Sherbert entstand, und ich hatte tausende von ihnen. Ich griff aber nur tief in einen Müllbeutel, in den ich die Ernte-Überreste gepackt hatte, holte eine Handvoll Samen von ganz unten heraus und sagte mir: „Die da. Die sehen auch nicht anders aus als alle anderen, dann probiere ich es eben mit denen." Ich brachte sie zum Keimen, und genau aus diesen Samen entstand Sunset Sherbert.
In dem kalifornischen Ort, aus dem ich komme, gibt es einen Eisladen namens Thrifty's Ice Cream, der sich schon 80-90 Jahre dort befindet. Der hat eine geniale Sorte, Rainbow Sherbet, mit Orangen-, Himbeer- und Zitronengeschmack. Sozusagen alle Geschmacksrichtungen in einer! Als ich Sunset Sherbert das erste Mal angebaut hatte und probierte, schmeckte ich Beeren heraus, und Limette (von OG), aber auch Zitrus-, Orangen- und Terpennoten … Das hat mich direkt in meine Kindheit und zur Rainbow Sherbet-Eiscreme zurückversetzt. Daher kommt auch der Name „Sherbert". Das „Rainbow" haben wir weggelassen, denn da wir aus dem Sunset Discrit in San Francisco kommen, wollten wir das der Identifikation halber auch noch mit drinnen haben. Und so entstand dieser Name: als Hommage an San Francisco, Kalifornien, woher wir kommen und wo man überall in kleinen Garagen angebaut hat und immer noch anbaut. Denn genau das ist das Herz der Cannabis-Bewegung in San Francisco!
Die beste Medizin stammt nicht von großen Höfen, sondern aus kleinen Kulturen, wo der Grower noch jeden Abend vorbeischaut, sich seine Pflanzen ansieht, Blätter abzupft und sein ganzes Herzblut hineinsteckt, um das beste Cannabis auf der ganzen Welt zu erzeugen. Das war nicht nur in Humboldt der Fall, sondern überall, wo die Leute aus Furcht vor der Polizei drinnen arbeiteten. Viele verstehen nicht, dass wir nur deshalb drinnen anbauen, weil wir uns schützen mussten. Aber langsam sind diese dunklen Tage vorbei, und dank der Legalisierung findet man wieder hektarweise unter freiem Himmel angebautes Cannabis. Den kleinen Grower aus Leidenschaft, der vor allem für sich selbst anbaut, gibt es natürlich trotzdem auch weiterhin.
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