Grower überall auf der Welt reiben sich schon die Hände vor Vorfreude. Die harte Arbeit des Sommers zeigt allmählich Früchte – in Form von Cannabisblüten voller Harz, THC und süßen Verheißungen. Die Zeit der Ernte rückt näher, und allmählich müsst ihr euch vorsehen, um es nicht in dieser letzten Phase des Anbaus noch zu vermasseln. Zu frühes Ernten oder Fehler beim Maniküren oder Trocknen eurer Buds können euch den ganzen potenziellen Marihuana-Vorrat zunichtemachen. Spitzt also die Ohren und merkt euch die folgenden Schlüssel zu einer perfekten Hanfernte.
Den richtigen Moment für die Ernte der Marihuanapflanzen wählen
So banal das scheinen mag, einen guten Blick dafür zu haben, wann ihr eure Cannabispflanzen schneidet, ist ein entscheidender Punkt für den Erfolg oder Misserfolg eurer Ernte. Das Klima eurer Region, das Risiko – oder die Gewissheit – eines Befalls eurer Hanfkultur durch gewisse Pilze oder Schädlinge bzw. Krankheiten und auch eure persönlichen Präferenzen sind drei Faktoren, die ihr dabei unbedingt berücksichtigen solltet. Wenn beispielsweise der Herbst und mit ihm die tiefen Temperaturen früher kommen, seht ihr euch wahrscheinlich gezwungen, auch eure Pflanzen früher als geplant zu schneiden. Denn mit der Feuchtigkeit steigt auch das Risiko für so verheerende Schädlinge wie Botrytis, die eure Kultur im Nullkommanichts zerstören können. Sobald ihr die kleinsten Anzeichen davon entdeckt oder auch nur den Verdacht habt, dass die Bedingungen für ihre Entwicklung günstiger stehen, heißt es: Schneiden! Aber gehen wir nach diesem Worst-Case-Szenario doch mal vom normalen Verlauf aus. Sprich: Das Wetter bleibt warm, eure Pflanzen sind stark und üppig, die Buds werden von Tag zu Tag dicker, und ihr habt fast das Gefühl, es könnte ewig so weitergehen. Wann solltet ihr eure Cannabispflanze schneiden? Merkt euch diese 4 Anzeichen:
- Die Harzproduktion hat ihren Höhepunkt erreicht.
- Die Blüten haben zu wachsen aufgehört.
- Die Nebenblätter beginnen, Farbe zu verlieren, die Hauptblätter sind fast alle abgefallen.
- Untersucht die Trichome der Buds mithilfe einer Lupe. Wenn die meisten milchig-weiß und einige (um die 25 %) bernsteinfarben sind, ist der Moment gekommen, in dem ihr zur Schere greifen solltet.
Was passiert, wenn ihr euer Marihuana zu spät erntet?
Wenn eure Marihuanapflanzen überreif sind, ist das nicht zwangsweise schlecht. Es hat u. a. direkte Auswirkungen auf den Effekt des Cannabis, der vermutlich narkotischer ausfällt, da dann mehr THC in CBN umgewandelt ist. CBN ist ein Cannabinoid mit entspannenden und narkotischen Eigenschaften, das beim Zerfall von THC entsteht, die Wirkung wird also „drückender" und perfekt für den nächtlichen Konsum. Auch am Geschmack werdet ihr es merken, denn da das Chlorophyll dann umgesetzt ist und die Blüten weniger Düngerreste aufweisen, wird dieser milder ausfallen.
Was passiert, wenn ihr Cannabis zu früh erntet?
Wie anfangs erläutert, geraten manche Situationen einfach außer Kontrolle und zwingen zu schnellstmöglichem Ernten, um noch möglichst viel von den Pflanzen zu retten. Wenn ihr die ersten Anzeichen von Schädlingen bzw. Krankheiten entdeckt oder mit extrem schlechtem Wetter zu kämpfen habt und zur Schadensbegrenzung zur Schere greifen müsst, solltet ihr das nicht mehr als 10 Tage vor dem ursprünglich angesetzten Erntedatum tun. Das Ergebnis sind Buds mit stärkerem Pflanzengeschmack, da die Blüten noch mehr Chlorophyll enthalten. Außerdem ist auch die Terpenkonzentration niedriger, weil die Pflanzen ihren Lebenszyklus noch nicht voll durchlaufen haben.
Welches Material braucht ihr für die Hanfernte?
Auch dies liegt eigentlich auf der Hand, will aber sehr wohl bedacht sein: Was braucht man für die Ernte? Das Maniküren verlangt ein Minimum an Fingerfertigkeit, schließlich hängt von diesem Schritt ab, ob eure Buds für die nächste Phase, das Trocknen, in gutem Zustand sind. Ihr braucht:
- Einziehbare Schere fürs Maniküren und Beschneiden
- Puderfeie Latexhandschuhe
- Feines Seil (z. B. wie zum Wäscheaufhängen): Vergesst nicht, dass ihr die Zweige und Buds zum Trocknen aufhängen müsst, sobald ihr sie abgeschnitten bzw. manikürt habt.
Den richtigen Ort fürs Maniküren und Trocknen wählen
Einen bequemen und diskreten Ort fürs Maniküren eurer Cannabispflanzen zur Verfügung zu haben, ist keineswegs nebensächlich. Ihr werdet viele Pflanzenabfälle produzieren, die ziemlich stark riechen, und wenn ihr viele Pflanzen habt, werdet ihr umso mehr Zeit und Ruhe fürs Schneiden und Maniküren brauchen. Je nach Anzahl der zu erntenden Pflanzen seid ihr vielleicht mehrere Stunden beschäftigt, deshalb sind ein praktischer und bequemer Stuhl und Tisch wichtig. Fürs Trocknen ist der Ort absolut entscheidend. Ihr könnt euch eure Buds ein bisschen wie luftgetrockneten spanischen Schinken vorstellen: Sie brauchen ein ganz bestimmtes Umfeld, um richtig zu trocknen, ohne seltsamen Gerüche oder Geschmäcker anzunehmen und Botrytis anheimzufallen – ja, das Risiko dieses unliebsamen Schädlings besteht leider immer. Ein passender Ort fürs Trocknen eurer Buds muss folgende Anforderungen erfüllen:
- Gut durchlüftet
- Diskret
- Mit gutem Filtersystem: Beim Trocknen ist der Marihuanageruch besonders intensiv.
- Kühl: Die Raumtemperatur sollte nicht über 27 Grad steigen. Bei höheren Temperaturen können die Cannabinoide zerfallen.
- Trocken: Eine feuchte Umgebung ist ideal für Pilze und Schimmel.
- Sauber: Ordentlich durchzuputzen, bevor ihr die Buds aufhängt, ist ein weiterer Garant dafür, dass keine ungewollten Schädlinge oder Krankheiten eure Buds befallen.
- Dunkel: Wählt einen möglichst dunklen Raum bzw. verdunkelt ihn, sofern möglich, denn das THC zerfällt, wenn es zu lange Licht ausgesetzt ist.
Wie schneidet und trocknet ihr eure Cannabispflanzen?
Der beste Augenblick fürs Schneiden ist in den frühen Morgenstunden beim Outdoor Grow oder direkt nach dem Einschalten der Lampen beim Indoor Grow. Das liegt daran, dass sich die Harzproduktion in der Nacht bzw. im Dunkelzyklus intensiviert. Hier sind ein paar grundlegende Tipps dafür, wie ihr die Pflanzen schneiden solltet:
- Zweig für Zweig vom Hauptstamm ab abschneiden
- Zuerst die großen Blätter entfernen
- Buds maniküren, indem ihr alles überstehende Blattwerk und Pflanzenmaterial wegschneidet und dabei die Blüte möglichst nicht berührt, damit kein Harz verloren geht.
- Hängt die Buds, sobald ihr alle Blätter vom Zweig entfernt habt, mit dem Stiel nach oben und der Blüte nach unten auf die zuvor im Trockenraum angebrachten Seile, ganz als würdet ihr eure Wäsche aufhängen. Wir raten euch, im Trockenraum ein Seil wie eine Wäscheleine von Wand zu Wand aufzuspannen.
- In ungefähr 3 Wochen sind eure Buds fertig.
Gute Ernte!
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