Die Wurzeln sind der vielleicht am stärksten unterbewertete Teil der Cannabispflanze, und das, obwohl das Leben der Pflanze bei ihnen beginnt und endet. Damit das Wurzelsystem kräftig wächst, ist auf verschiedenste Einflussfaktoren zu achten: Temperatur, Feuchtigkeit, Sauerstoff… Stimmen diese, so leiten die Wurzeln die Nährstoffe viel besser an den Pflanzenteil über der Erde weiter. Wichtig sind hierfür neben ein paar anderen, im Folgenden erläuterten Tipps zur Produktionssteigerung vor allem gute Lüftung und das richtige Behältnis!
Ebenmäßig grüne Blätter, Buds voller Harz, kräftige Zweige – an solchen Merkmalen erkennt man eine gesunde Marihuana-Pflanze. Doch um das hinzubekommen, darf ein Teil nicht vergessen werden, den man normalerweise nicht direkt vor Augen hat: die Wurzeln. Mehr über sie zu erfahren ist für jeden Grower unverzichtbar, um tolle Pflanzen und bessere Ernten zu bekommen.
Der Nabel des Lebens: So arbeiten die Wurzeln
Ohne Wurzeln ist die Marihuana-Pflanze nichts. Sobald der Samen gekeimt ist, sind sie für die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser aus der Erde zuständig. Je besser sie ihre Arbeit erledigen, desto größer und gesünder wird die Cannabispflanze. Funktionieren sie hingegen nicht, so werden die Pflanzen ähnlich in Mitleidenschaft gezogen wie durch Schädlingsbefall: Sie werden krank, bekommen gelbe Blätter und sterben im schlimmsten Fall. Wurzeln sind die Strukturen, die die Pflanze im Boden verankern und ihr Wasser sowie wichtige Mineralstoffe liefern – dank tausender feiner Härchen, die letztere aus der Umgebung der Wurzeln aufnehmen und vor allem dem Speichern von Nährstoffen in Form von Stärke dienen. Wird in den oberen Pflanzenteilen per Fotosynthese Stärke produziert, so werden Nährstoffüberschüsse sofort ins Wurzelsystem geschickt und dort eingelagert, und je mehr Energie die Wurzeln bekommen, desto mehr Nährstoffe können sie den Blättern schicken, damit diese sie während der Fotosynthese zur weiteren Energiegewinnung nutzen. Es ist alles ein Kreislauf! Mit anderen Worten: Je größer und je ausgedehnter das Wurzelsystem, desto größer wird auch eure Cannabispflanze!
Tipps für kräftige, gesunde Wurzeln
Die Gesundheit und das Wachstum von Marihuana-Wurzeln hängen von vielen Faktoren ab: Temperatur, Sauerstoff, Feuchtigkeit… Der erste Schritt, damit die Wurzeln nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, ist die Wahl eines guten Pflanzmediums bzw. Behälters fürs Growen.
1- Sauerstoff
Denkt unbedingt daran, dass die Wurzeln Sauerstoff einatmen, während die restliche Pflanze Kohlendioxid (CO2) nutzt. Sie brauchen ihn, um die eingelagerte Stärke in Energie umzuwandeln, die wiederum nötig ist, damit sie den Pflanzen Nährstoffe schicken können, was wiederum mehr Stärke ergibt usw. Das ist der Kreislauf des Lebens! Nachdem sich also die Wurzeln von Sauerstoff ernähren, solltet ihr einen Blumentopf oder ein anderweitiges System wählen, in das die Luft gut hineinkommt, und das Substrat auch „lüften", indem ihr es von Zeit zu Zeit umgrabt. Sauerstoffmangel führt dazu, dass die Wurzeln mit höherer Wahrscheinlichkeit von Krankheitserregern befallen werden. Und wo wir gerade vom Lüften sprechen: Eine saubere Grow-Umgebung, in der die Luft überall hinkommt, erspart euch auch Schädlinge und Krankheiten.
2- Platz
Falls ihr in Blumentöpfen anbaut, reicht es nicht, mit einen großen zu starten, damit die Wurzeln gut gedeihen, da es dadurch auch zu Problemen durch Wasserüberschuss kommen kann. Fangt also besser mit einem kleinen Behälter an und setzt eure Pflanzen um, wenn die Wurzeln keinen Platz mehr haben. Es gibt zahlreiche Modelle in verschiedensten Größen, manche davon mit einer besonderen Ummantelung, die verhindert, dass die Wurzeln sich gegenseitig die Luft abschnüren, andere mit Löchern an den Seiten, durch die die Wurzeln hinauswachsen können.
3- Feuchtigkeit
Auch das Substrat selbst verlangt gewisse Aufmerksamkeit. Dort sammeln sich die Nährstoffe und das Wasser, um bei Bedarf zur Pflanze hochzusteigen (natürlich nur, sofern die Wurzeln in gutem Zustand sind). Ihr solltet deshalb zu einem Pflanzmedium greifen, das Feuchtigkeit gut speichert, z. B. Torferde, die obendrein auch die schwächsten Wurzeln schützt und so die Nährstoffaufnahme fördert. Andererseits solltet ihr die Wurzeln, so sehr sie Feuchtigkeit lieben, natürlich auch nicht ertränken: Bei zu viel Wasser könnten sie verfaulen. Lasst dem Substrat Zeit, zu trocknen; kann es das Wasser nicht aufnehmen, so gibt es Pfützen, die lästige Schädlinge und Krankheiten anlocken und der Pflanze erheblichen Schaden zufügen können. Habt also stets ein Auge auf die Drainage des Pflanzmediums. Der beste Trick, um herauszufinden, ob eine Pflanze richtig gegossen wurde, ist, einfach den Finger in das Substrat zu drücken – ist dieses feucht, so muss man mit dem Gießen noch warten – oder etwas Substrat hochzuheben, um dessen Gewicht einschätzen zu können.
4- Temperatur
Ebenso wie die Temperatur den Blättern oder Buds eurer Cannabispflanzen zusetzen kann, so ist sie auch unter der Erde wichtig. Wurzeln wachsen meistens nachts, während die Pflanze keine Fotosynthese betreibt, und lieben deshalb Dunkelheit sowie Temperaturen zwischen 23,8 und 25,5 Grad. Stellt also sicher, dass diese Bedingungen gegeben sind! Hitze kann zu einem ziemlich komplexen Problem wachsen, insbesondere in Hydrokulturen, da sie die Fähigkeit des Wassers, Sauerstoff zu speichern, mindert. Auch wenn ihr eine Klimaanlage oder Ventilatoren in die Grow-Umgebung stellen müsst, um angenehme Temperaturen für die Wurzeln zu wahren, lohnt sich diese Investition auf jeden Fall.
5- Nährstoffe
Auch einige Inhaltsstoffe von nicht-organischen Düngern können den Wurzeln schaden. Durch die Anlagerung von Salzen im Pflanzmedium können die Nährstoffe manchmal nicht mehr aufgenommen und an den Rest der Pflanze weitergegeben werden. Wenn ihr Anzeichen hierfür seht (z. B. entfärbte oder welke Blätter), solltet ihr das Substrat spülen, um den Salzüberschuss zu beseitigen. Bei einer Wurzelspülung gießt man viel Wasser über die Pflanzen, sodass die Erde nach und nach ausgewaschen wird. Empfohlen wird meist die dreifache Menge des Behältervolumens. Wenn euer Blumentopf beispielsweise 11 l fasst, solltet ihr 33 l Wasser verwenden. Damit sich das Wasser nicht staut und eure Pflanzen ertränkt, müsst ihr allerdings aufpassen, dass es unten auch wieder herauskommt, wenn ihr oben nachgießt. Dass ihr alles richtig macht, seht ihr unter anderem, wenn die Flüssigkeit zum Ende des Prozederes hin immer klarer wird. Ganz zum Schluss sollte sie fast durchsichtig sein.
6- Pilze
Gut für die Wurzeln sind außerdem auch „Hilfsmittel" aus dem Pilzreich wie Mykorrhizen oder Trichoderma. Von dieser Symbiosebeziehung profitieren beide Seiten: Die Pflanze kann Nährstoffe besser aufnehmen, d. h. sich besser entwickeln und wird vom Wurzelbereich aus geschützt, und die Pilze nutzen die Kohlenhydrate und Vitamine, die die Pflanze per Fotosynthese herstellt. Mykorrhizen tragen ebenso wie Trichoderma zur Maximierung der Cannabisernte bei. Bekommt ein kräftiges Wurzelsystem auch von ihrer Seite Unterstützung, so winken mehr Buds. Wenn ihr beim Umpflanzen feststellt, dass die Wurzeln weiß, schön knackig und kräftig sind, dürfen wir euch gratulieren: Alles bestens! Nun muss nur noch im oberen Pflanzenteil alles richtig laufen, dann sind die Buds in ein paar Wochen fertig! Vergesst also nicht: Die Wurzeln sind der wichtigste Teil eurer Pflanzen, wenn ihr üppigere Ernten wollt.
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