Um erfolgreich drinnen anzubauen, muss man etliche Faktoren berücksichtigen und einiges an Kapital investieren. Damit eurem Weg zum Bio-Indoor Grower nichts im Wege steht, haben wir in diesem Post eine Liste mit allem notwendigen Zubehör, wichtigen Informationen zum Lebenszyklus der Cannabispflanze und heiße Tipps zu Themen wie Lärm- und Geruchsreduktion in der Grow-Umgebung zusammengestellt.
Von Stoney Tark
Mylar-Growbox
Ihr habt bestimmt schon einmal Growboxen gesehen, die eine solide schwarze Außenseite haben und innen mit hochreflektiver Mylar-Folie bekleidet sind. Ihr Hauptzweck ist, eine Kulturumgebung zu schaffen, bei der der Grower den Luftaustausch kontrolliert. Die restlichen Elemente auf dieser Liste sind in der Growbox anzubringen.
Grow-Lampen
Das Angebot an Grow-Lampen ist mittlerweile riesig, etliche Hersteller bieten alles von den neuesten LED- bis zu traditionelleren HID-Lampen (Hochdruck-Entladungslampen). In gute Lampen zu investieren, die die Bedürfnisse der Pflanzen erfüllen, lohnt sich!
Timer
Mit einer Zeitschaltuhr könnt ihr den Beleuchtungszyklus eurer Wahl automatisch programmieren. So stellt ihr sicher, dass eure Pflanzen den richtigen Beleuchtungsrhythmus erhalten, ohne selbst jedes Mal die Lampen an- und ausschalten zu müssen.
RVK-Ventilator
Dieser große Ventilator ist dafür zuständig, die Luft aus dem oberen Teil der Growbox herauszusaugen. Der RVK-Ventilator sollte permanent an und mit dem Aktivkohlefilter verbunden sein, damit die Luft, die entfernt wird, auch sicher frei von ungewünschten Gerüchen ist.
Aktivkohlefilter
Ein Aktivkohlefilter ist ein Metallzylinder, der mittels Kohle die Luft reinigt. Er wird über Rohre an den RVK-Ventilator angeschlossen (Kabelbinder verwenden, damit es sicher luftdicht ist!).
Aluminiumrohre
Über diese Metallschächte wird die Luft in die Growbox oder aus ihr hinaus transportiert. Wichtig: Die Rohre sollten gut an der Innenseite der Box-Decke befestigt werden und nicht auf die Lampen oder die Pflanzen hinunter hängen.
Blumentöpfe
Wenn ihr die Lampen, den Abluftventilator und den Kohlefilter angebracht habt, seid ihr mit dem oberen Teil der Growbox fertig und könnt euch nun auf den unteren Teil konzentrieren. Hier braucht ihr als erstes Blumentöpfe. Ihr habt die Wahl zwischen einfachen Plastik-, Textilbehältern oder speziellen Modellen, die den sogenannten „Luftschnitt" begünstigen.
Kulturmedium
Beim Inhalt der Blumentöpfe habt ihr von traditionellem Boden bis zu eigens hergestellten biologischen Mischungen ebenfalls eine breite Auswahl. Ihr solltet bei eurer Entscheidung vor allem darauf achten, wie gut das Kulturmedium mit Sauerstoff versorgt werden und Wasser speichern kann.
Oszillierende Ventilatoren
Es ist wichtig, dass die Luft, die die Pflanzen umgibt, immer in Bewegung bleibt und frische Luft nachkommt. Um dies sicherzustellen, könnt ihr mehrere oszillierende Ventilatoren bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen lassen.
Lebenzyklus der Cannabispflanze
Ein gewisses Grundverständnis dafür, wie der Lebenszyklus einer Cannabispflanze aussieht, braucht jeder Grow-Neuling, um in den Indoor-Anbau starten zu können. Deshalb erklären wir euch im Folgenden, wie der Lebenszyklus einer Cannabispflanze aussieht und was die verschiedenen Beleuchtungszyklen bedeuten.
Wachstumsphase
Wenn ihr eure Samen gekeimt und sie ins Kulturmedium eingepflanzt habt, gilt es als Nächstes, die langen Tage der Frühlings- und Sommerzeit zu simulieren, in denen die Anzahl der Lichtstunden pro Tag und die Luftfeuchtigkeit höher sind, da dies das Wachstum der neuen Pflanzen triggert.
Zum Beginn des Lebenszyklus der Cannabispflanze müsst ihr die Zeitschaltuhr für eure Lampen deshalb auf einen Beleuchtungszyklus von 18 Licht- und 6 Dunkelstunden programmieren.
Solange der Keimling diesem Lichtregime ausgesetzt ist, wächst er und entwickelt sich zu einer buschigen Pflanze, die ihre Energie voll auf die Ausbildung von einem starken Wurzelwerk, Stielen und Blättern konzentriert. Während der Wachstumsphase brauchen die Cannabispflanzen eine stickstoffhaltigere Ernährung, aber die meisten Düngermarken haben ohnehin spezielle Produkte für die Wachstumsphase im Angebot, die bereits mehr Stickstoff enthalten.
Wie lange sollte man den 18/6-Rhythmus beibehalten?
Das hängt ganz von dem Platz, den ihr zum Growen zur Verfügung habt, der Anzahl an Pflanzen und dem Pflanzentraining ab, das ihr anwenden wollt. Die meisten Grower lassen ihre Pflanzen 2–4 Wochen bei 18/6 wachsen. Je länger die Wachstumsphase ist, desto produktiver ist die Pflanze, wenn sie blüht.
Blütephase
Wenn die Blütephase einsetzt, hat die Cannabispflanze in der freien Wildbahn erkannt, dass der Lichtzyklus sich verändert hat und die Tage kürzer werden. Das heißt für euch, dass ihr den Timer neu programmieren und die Lichtmenge reduzieren, d. h. einen Beleuchtungszyklus von 12 Licht- und 12 Dunkelstunden einstellen müsst.
Die Pflanzen werden durch eine hormonelle Veränderung darauf reagieren, der zu einem Wachstums-Endspurt und zur Ausbildung von Blütenanlagen führt. In der Blütephase bilden sich nämlich die Buds, und genau diese werden später geerntet, getrocknet und dann geraucht.
Wie lange blühen Cannabispflanzen bei 12/12?
Das kommt ganz auf die Sorte an, die ihr anbaut. Indica-Genetiken brauchen generell zwischen 7 und 8 Wochen bis zur Ernte, Hybriden 8–10 und Sativa-dominante Sorten 10–14 Wochen. Wie lange eure Pflanze zum Blühen braucht, ist entweder auf der Samenpackung oder in den Sorteninfos der Firma online angegeben.
Wann ist es Zeit zu ernten?
Um den richtigen Moment fürs Ernten zu finden, solltet ihr darauf achten, wie dick die Buds sind, wie das Harzprofil aussieht und wie weit die Trichome entwickelt sind, wenn ihr sie unter dem Mikroskop anseht.
6 Wege, eure Indoor-Kultur leise zu halten
Wer drinnen anbaut, sollte wirklich alle Register ziehen: Die Kultur so leise und diskret wie möglich zu halten kann den entscheidenden Ausschlag geben, um nicht ins Visier von Nachbarn und Behörden zu geraten. Folgende 6 Methoden helfen euch, den Lärmpegel eures Indoor-Gartens drastisch zu reduzieren:
Schallgedämpfte Rohre verwenden
Wenn Luft durch die Rohre bläst, erzeugt dies ein lautes, surrendes, industriell wirkendes Geräusch. Schallgedämpfte Rohre sind fast fünfmal so teuer wie normale Aluminiumschächte, aber die Investition lohnt sich, denn so wird der Lärm neutralisiert, den die ausströmende Luft verursacht, sodass nur noch der RVK-Ventilator gedämpft werden muss.
Schalldichte Boxen bauen
Für letzteres genügt es, die lauten Ventilatoren in eine Holzbox zu packen, die mit Akustik-Schaumstoff (wie dem, der in Tonstudios verwendet wird) ausgekleidet ist. Schalldichte Boxen sind eine tolle Methode, den Lärmpegel der Ventilatoren zu reduzieren, insbesondere wenn ihr in einem Wohngebiet lebt. Sie sind einfach zu bauen und können gut an die Ventilator- und Rohr-Größe angepasst werden.
Geräte aufhängen
Metallketten, Clips und Haken sorgen oft für Lärm und Vibrationen, meistens deshalb, weil der RVK-Abluftlüfter nicht richtig aufgehängt ist. Um dies zu verhindern, sollte man letzteren sicher mit einem elastischen Bungee-Seil anbringen bzw. mit einem anderen nicht-metallischen Material, das die Schwingungen abfängt.
Schalldämpfer anbringen
Schalldämpfer sind genial, um den Lärmpegel beim Indoor Grown zu minimieren. Wer es ganz geräuschlos will, kann auf beiden Seiten des RVK-Ventilators welche anbringen. Sie kommen euch zwar vermutlich ziemlich teuer vor, halten aber bei richtiger Wartung das ganze Leben über. Solche Schalldämpfer sind speziell dafür gedacht, den Lärm von durchströmender Luft zu reduzieren.
Passiv gekühlte Lampen
Viele LED-Modellen haben zwar nach wie vor eingebaute Ventilatoren, aber Hersteller wie SANlight LED haben begonnen, mit Passivkühlung zu arbeiten. Auf diese Weise wird die Anzahl an Ventilatoren (die kaputt gehen könnten) reduziert, bewegliche Teile im Innern der Lampen fallen weg und die von den Lampen verursachten Geräusche und Hitze werden minimiert.
Ventilatorengeschwindigkeit regulieren
Die Ventilationsstärke des RVK-Ventilators anzupassen hilft ebenfalls, den Lärmpegel auf ein angenehmes Niveau zu bringen. Wenn ihr die Geschwindigkeit des Lüfters ein wenig drosselt, reduziert dies das Volumen an extrahierter Luft ein bisschen, verursacht dafür aber deutlich weniger Lärm.
Fazit
Wenn ihr hier nicht spart und euch alles anschafft, was auf dieser Liste aufgeführt ist, werdet ihr eine wesentlich leisere Kultur erhalten und in aller Seelenruhe arbeiten können. Außerdem fällt die Investition nur einmal an, da ihr eure Ausrüstung bei der richtigen Behandlung jede Saison wiederverwenden könnt.
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