Von der Entstehungsgeschichte legendärer Sorten wie Skunk oder Haze gibt es mehrere Versionen. Was wirklich geschehen ist, ist dabei nur schwer herauszubekommen, schließlich ereignete sich alles in den 70ern in den USA, in einem ganz anderen legalen Kontext als dem, den wir heute kennen. Die Geburt von Skunk ist eine Geschichte voller Mythen, Legenden und Menschen, die aus Liebe zur Cannabispflanze alles riskierten. Sie beginnt im Kalifornien der 70er irgendwo zwischen Psychedelic Roc und Hippie-Revolution.
Die Entstehung des Mega-Stinktiers
Von allen Mysterien und Geschichten, die sich um die Entstehung dieser legendären Sorte ranken, hält sich vor allem die Version, dass Skunk dank eines gewissen Jingles das Licht der Welt erblickte. Die tatsächliche Identität der Person, die sich hinter diesem Spitznamen verbirgt, ist heute nicht mehr bekannt, sicher ist aber, dass der Grower diese sagenhafte Hybride kreierte, indem er 1969 eine Colombian Gold mit einem Afghani-Männchen kreuzte. Diese starke Mischung war eine der ersten Cannabishybriden überhaupt und wurde dank ihres intensiven, kräftigen Aromas Skunk getauft. Eins der wichtigsten Merkmale der Genetik – ihre Stabilität – war jedoch nicht das Werk einer Einzelperson, sondern wuchs zum Megaprojekt für ein ganzes Kollektiv namens Sacred Seeds, eine Gruppe von Grow-Experten aus den Hügeln rund um die Bucht von San Francisco, deren Mitglieder – u. a. Sam The Skunkman, Mendocino Joe und Maple Leaf Wilson – durch ihre Arbeit selbst zu echten Legenden wurden.
Old School-Breeding
Sacred Seeds hatte sich ein klares Ziel gesetzt: Skunk weiterzuentwickeln und zu stabilisieren, ohne ihren genetischen Reichtum zu mindern. Dies gelang ihnen durch ein langwieriges Breeding-Verfahren – sprich, jahrelange Arbeit, tausende von Pflanzen und Dutzende von Zwischenselektionen. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Das Team hatte es nicht nur geschafft, die Genetik hochgradig stabil, sondern auch widerstandsfähiger gegen Botrytis zu machen, eine Pilzart, von der Indica-Sorten aus ariden, trockenen Klimas und deren empfindliche dichte Buds besonders häufig betroffen waren. Danach war Skunk eine wichtige Grundlage für die Entwicklung zahlreicher heute auf dem Markt angebotenen Hybriden wie Pineapple Skunk oder Green Crack. Heutzutage ist man daran gewöhnt, dass es für die Bedürfnisse von Growern aus der ganzen Welt immer jeweils passende Hybriden gibt; in dieser Zeit aber stellte Skunk noch eine echte Revolution dar. Endlich hatte man eine Hybride mit kurzer Blütephase gefunden, die das feuchte kalifornische Klima aushielt und obendrein noch stabil und einfach anzubauen war! Ihre mäßige Wuchshöhe und potente Wirkung waren die perfekte Union zweier fortan nicht länger strikt getrennten Welten. Als Sacred Seeds 1981 seinen ersten Hanfsamenkatalog herausbrachte, waren Skunk #1 und Skunk #2 deshalb ein voller Erfolg!
Razzia bei Sacred Seeds
1982 stand plötzlich die Polizei im Lager von Sacred Seeds. Die Razzia endete mit der Einstellung des Projekts und der Festnahme von Sam The Skunkman. Glücklicherweise war die Organisation bereits darauf vorbereitet und Sam dank der Effizienz seiner Anwälte wenige Stunden später wieder auf freiem Fuß. Glücklicherweise beschlagnahmte die Polizei auch nicht sofort das Material vor Ort, sodass der Legende nach noch in derselben Nacht einige Mitglieder zurückgekommen sein sollen, um sich die Genetiken zu holen, an denen sie so hart gearbeitet hatten. Auf diese Weise konnten sie die Marihuanasamen retten, die sie 10 Jahre gekostet hatten, darunter u. a. auch Skunk #1. Dennoch kam Sam The Skunkman nicht ungeschoren davon: Er wurde verurteilt und saß fast ein Jahr im Gefängnis. Als er wieder frei war, entschied er sich, in „grünere Gefilde" aufzubrechen: Er hatte von der lockereren Gesetzgebung in Holland gehört und wollte seine Arbeit dort fortsetzen. Damit bahnte sich die Revolution der Marihuana-Hybriden ihren Weg über die Grenzen; ihre internationale Expansion war endgültig besiegelt.
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