Es gibt zahlreiche Pilze, die einer Cannabispflanze ernsthaften Schaden zufügen können. Manche von ihnen sind einfacher zu bekämpfen, da sie leichter zu erkennen sind und man deshalb vom ersten Moment an gegen sie angehen kann. Für Fusarium gilt dies allerdings leider nicht, da dieser Pilz sich im Substrat entwickelt und zu Beginn deshalb fürs bloße Auge nicht sichtbar ist. In diesem Artikel erklären wir euch, wie ihr einer Attacke vorbeugen könnt, wie ihr den heimtückischen Pilz erkennt und wie ihr den Befall im Zaum halten könnt.
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Was ist Fusarium?
Fusarium ist eine im Boden lebende Schlauchpilzgattung aus der Familie der Nectriaceae. Es handelt sich bei den Fusarien um parasitäre Organismen, die für ihre Ernährung, Entwicklung und Fortpflanzung direkt die Ressourcen der Wirtspflanze (in diesem Fall Cannabis) nutzen und diese so zunehmend schädigen. Wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird, kann dies ernsthafte Konsequenzen haben und bis zum Verlust oder Tod der von Fusarium befallenen Pflanze führen.
Wie sich Fusarium auf Cannabispflanzen auswirkt
Fusarium schädigt die Cannabispflanze vom Substrat aus und breitet sich dann durchs Xylem aus, wodurch es dem Pflanzensaft den Weg blockiert. Das wiederum bedeutet, dass die für die Pflanze lebenswichtigen Nährstoffe nicht richtig transportiert werden können und die Pflanze relativ schnell schwächer wird und schließlich sogar sterben kann. Es gibt noch keine Lösung, mit der man den Pilzen effizient den Garaus machen kann. Das Einzige, was wir euch empfehlen können, ist die infizierten Pflanzen schnell loszuwerden.
Die wichtigsten Anzeichen für Fusarium-Befall
- Fäulnis am Stängelende
- Flecken und Chlorose auf den älteren Blättern im unteren Teil der Pflanze
- Die Spitzen der Blattfinger kräuseln sich nach oben, dann werden die Blätter gelb, trocknen aus und fallen ab.
- Verholzung der Stängel: Um euch Klarheit zu verschaffen, wie weit der Fusariumbefall fortgeschritten ist, könnt ihr einen Längsschnitt durch den Stiel machen und nachsehen, ob dieser innen bereits braun ist. Wenn dies der Fall ist, ist eure Pflanze von Fusarium infiziert.
Fusarium-Befall vorbeugen und seine Verbreitung kontrollieren
Da man ja bereits davon ausgehen kann, dass man kein radikales Mittel gegen den Pilz finden wird, ist das Beste (wie so oft) Vorbeugung. Ihr solltet also alles tun, um mögliche Risikofaktoren für einen Befall einzugrenzen. Beginnt damit, die Temperatur des Grow-Raums zu begrenzen, da Fusariumpilze Hitze und Feuchtigkeit lieben.
Hier habt ihr einige Tipps, um einem Fusariumbefall in eurer Cannabiskultur vorzubeugen:
- Maximale Substrattemperatur: ca. 28 ºC
- Hygiene und Sauberkeit sind absolut entscheidend. Ihr solltet euren Grow-Raum und eure Gartenwerkzeuge deshalb immer sauber halten und gut desinfizieren.
- Vermeidet zu viel Stickstoffzufuhr.
- Reinigt den Boden mit Wasserstoffperoxyd, damit die Pilze sich in diesem Bereich nicht mehr ausbreiten können.
- Achtet darauf, dass der untere Teil der Pflanzen genügend Luft abbekommt, damit sich nicht genug Feuchtigkeit ansammelt.
- Fügt eurem Substrat Trichoderma und Bacillus thuringiensis zu, das sind zwei effiziente biologische Mittel gegen Fusarium.
Stellt am besten direkt Ventilatoren an strategischen Punkten in eurer Kultur auf, damit sich keine Lufttaschen und Zonen bilden, wo die Luft sich staut. Die Luftqualität muss homogen sein. Die Pilze entwickeln sich auch gerne auf Pflanzen, die viel Stress hatten, zum Beispiel durch ein Substrat, das häufig zu trocken war oder zu karg ist (Struktur/Anzahl der Inhaltsstoffe). Auch vom Gegenteil, d. h. einem mit Nährlösung übersättigten Substrat bei hohen Temperaturen, ist jedoch abzuraten, denn auch dies begünstigt einen Befall durch Fusarium, da es die Immunabwehr der Pflanze deutlich schwächt. Dadurch haben nicht nur die Schlauchpilze, sondern auch viele andere Erreger ein leichtes Spiel.
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